Im oben stehen Video sehen Sie eine Auswahl von Zeitzeugen
vom Projekt „Dersim 1937-1938 Oral History”

„Dersim 1937-1938 Oral History Project“ im Jahr 2009 von unserer Föderation in Kooperation mit der Clark Universität in Michigan ins Leben gerufen. Die ersten Workshops fanden in den Räumlichkeiten der Dersim Kultur Gemeinde Berlin e. V. am 29.11.2009 und 20.12.2009. Diese Workshops fanden mit wissenschaftlicher Unterstützung in unterschiedlichen Orten unter anderem auch in Dersim statt.

Ziel dieses Projektes ist Aussagen der letzten Überlebenden zu sichern. Um die Arbeiten richtig zu koordinieren hat die FDG mit wissenschaftlicher Unterstützung das „Dersim 1937-38 Oral History Projekt Komitee“ gebildet. Dieses Komitee ist im Auftrag der FDG bis zu heutigem Tag tätig. Um die Projektmitarbeiter zu qualifizieren, wurden drei Bildungsseminare über die Oral History, die Interviewführung, die Interview- und Datensicherung sowie Archivierungstechniken mit Unterstützung von Professoren der Clark Universität , bedeutenden Universitäten in der Türkei und der „Stiftung Denkmal“ in Berlin abgehalten. Unter akademischer Anleitung wurden analog zu einem Leitfaden der „Shoah-Foundation“ Fragebögen erarbeitet und ein Handbuch über die Geschichte und Kultur Dersims für die Interviewer fertiggestellt.

Der Völkermord in Dersim 1938 erfüllt die Kriterien

der UN-Konvention gegen Völkermord

Die UN-Konvention gegen Völkermord

Am 9. Dezember 1948 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen in der Resolution 260 die „Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes“, die am 12. Januar 1951 in Kraft trat. Nach der Konvention ist Völkermord ein Verbrechen gemäß internationalem Recht, „das von der zivilisierten Welt verurteilt wird“. Grundlage war die Resolution 180 der UN-Vollversammlung vom 21. November 1947, in der festgestellt wurde, dass „Völkermord ein internationales Verbrechen ist, das nationale und internationale Verantwortung von Menschen und Staaten erfordert“. Die Konvention definiert Völkermord in Artikel II als „eine der folgenden Handlungen, begangen in der Absicht, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“.

Bei den in Dersim 37/38 nachgewiesenen Taten handelt es sich um:

a) Das Töten von Angehörigen der Gruppe

In einer Rede des Premierministers der Republik Türkei R. Tayyip Erdogan am 23. November 2011 sind nach offiziellen Dokumenten im Jahr 1937/38 in Dersim 13 806 Menschen getöteten worden. Natürlich ist es nicht möglich, die tatsächliche Zahl zu bestimmen. Mehrere durchgeführte Untersuchungen und Studien zeigen, dass die tatsächliche Zahl im Durchschnitt dreimal so hoch ist wie die angegeben. Es sollte auch beachtet werden, dass die Definition von Völkermord auf dem Umstand der Tat und nicht auf den Zahlen beruht.

b) Das Zufügen von schweren körperlichen oder seelischen Schäden bei Angehörigen der Gruppe

Die körperlichen und geistigen Verletzungen und Traumata, die auch über Generationen hinweg wirken, wurden durch akademische Forschungen, Dokumentarfilme und das Oral History Projekt Dersim 1937/38 belegt, welches durch die Föderation der Dersim Gemeinden in Europa (FDG) durchgeführt wurde.

c) Die absichtliche Unterwerfung unter Lebensbedingungen, die auf die völlige oder teilweise physische Zerstörung der Gruppe abzielen

Das mutwillige Verbrennen von Häusern, Dörfern, Wäldern und Feldfrüchten findet sich in den Dokumenten des Gendarmerie-Generalkommandos. Darüber hinaus bestätigen dies Hunderte von Zeugenaussagen.

d) Die Anordnung von Maßnahmen zur Geburtenverhinderung

Die Vertreibung der Dersimer aus Ihrem angestammten Gebiet, die Trennung unserer Gesellschaft von ihren Wurzeln, ihrer Kultur, ihrem Glauben und ihrer Sprache sowie die Zersplitterung von Familien und der gesamten Gesellschaft in einem weiten Gebiet im Westen der Türkei sollte die Dersimer Kultur eliminieren. Sowohl in den Staatsarchiven als auch in Zeugenberichten ist dieses dokumentiert. Die Daten sprechen von 11.818 zwangsumgesiedelten Personen. Die tatsächliche Zahl dürfte etwa doppelt so hoch sein.

e) Die zwangsweise Überführung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe

Die Politik der Islamisierung und Türkisierung von Mädchen, indem sie von türkischen und sunnitischen Familien zwangsadoptiert und mit Gewalt aus ihren eigenen Familien gerissen wurden, ist durch viele Studien, Dokumentarfilme und Bücher dokumentiert. Hier seien die Dokumentarfilme “Die verlorenen Mädchen von Dersim“, “Hay Way Zaman“ und „Vanks Kinder“ erwähnt. Diese Dokumentationen wurden von Nezahat und Kazım Gündoğan erstellt. Ein Brief mit dem Titel „Die Ausbildung von Dersim-Mädchen und -Jungen in Internaten“ vom 4. Juni 1937, die der Innenminister Şükrü Kaya über den Transport von Kindern verfasste, behandelt wesentliche Aspekte davon.

Die historischen Entwicklungen von Dersim vor 1938

Orte des Verbrechens

1. Ağveran
2. Akreg
3. Ali Boğaz
4. Arê Ali Begu
5. Arê Çê Ziyay
6. Aveşi
7. Awge
8. Axpar – Akpınar
9. Baleşer
10. Bırdo Çelemuriye
11. Bırrê Bızeke
12. Bozan
13. Cırnunê Beski
14. Çala Heru
15. Çala Nizamu
16. Çala Qıçkeku (Kırmela Qırğu)
17. Çala Sure
18. Çatê Khalmemi
19. Çayıra (Qerece)
20. Çayırê Khali
21. Çetê Çırrıke (Kilise)
22. Çêwresçıme (Mığara Qopi)
23. Degirmen Bendi
24. Derê Are Ali Begu
25. Derê Arê Çê Derguli
26. Derê Çayıra (Sırtıka)
27. Derê Çırri (Yêrısk)
28. Derê Fındıqu (Oba Ağaê Qıci)
29. Derê Ğezani (Serkemer)
30. Derê Harami
31. Derê İne
32. Derê Khalmemi
33. Derê Khunduji
34. Derê Laçi
35. Derê Meyita (Kilise)
36. Derê Meyitu (Yinê Dızdu)
37. Derê Pulemuriye
38. Derê Qeremuxe
39. Derê Qıci (Ağzonige)
40. Derê Qıli
41. Derê Remedani
42. Derê Roji
43. Derê Sandalu
44. Derê Tağari (Ali Boğaz)
45. Derê Thırsıke
46. Derê Varani (Tosniye)
47. Derê Xori (Thojinge)
48. Derê Xozati
49. Derê Zağgey
50. Derê Zuğuri
51. Desiman
52. Deste
53. Eğniğe
54. Elamqaşi (Dere Nahiyesi)
55. Ergane
56. Gedigê Zêyne (Zini Gediği)
57. Gema Besk
58. Gola Çetu
59. Gola Lerji
60. Golanê Sole
61. Gomê Doy
62. Gomêgari
63. Gozereke (Pilav Dağı)
64. Harşiye
65. Hegao Pil
66. Hırnik (Dere Nah.)
67. Hopıke (Kemerê Çile)
68. Hopıke (Koo Sıpe)
69. Jiara Paçkıne
70. Karvan
71. Katır Çukuru
72. Kemerê Arey (Halvoriye)
73. Kemerê Çilê
74. Kemero Phan (Kilise)
75. Kevırkan
76. Kewlê Kımsori
77. Khaniya Derıke
78. Kırniga Khali
79. Koo Sur
80. Korta Heru
81. Kosoğlu Deresi
82. Koo Sıpe – Beyaz Dağ /Ko
83. Koo Sıpe-Çayıra Phıti
84. Koo Sıpe-Çala pey
85. Lazvan
86. Marçık
87. Masumo Pak (Dewa Pile)
88. Mazgirt Merkez
89. Merga Çeqere
90. Merga Kemi
91. Mergê Kesisu
92. Merxo
93. Mezra Çê Ağay
94. Mezra Sure
95. Muxewndi
96. Pıskeğ
97. Pulê Fate
98. Qelxeru
99. Qereğlan
100. Qereqol (Yêrısk)
101. Qurçu
102. Raa Thonjige (Pardiye)
103. Roşnage
104. Saldağ
105. Samoşiye (Qerğac)
106. Serkêsur (Bargini)
107. Sinan
108. Sorpiyan
109. Soxariye
110. Şine
111. Şorda
112. Taçkirege
113. Tanerê Lolu
114. Tanero Corên
115. Tasniye
116. Tevnasi
117. Textxel
118. Varseliye
119. Vıroz
120. Viyaleke (Tornoba)
121. Vonkê Qerebaşi
122. Warê Xurxuriki (Mırcan)
123. Welağanê İne
124. Xotara Çê Abaşi
125. Xuxtaru
126. Zankirege
127. Zêrza Axpano
128. Zini Gediği

Bildergalerie zum Thema TERTELE

Orte des Verbrechens

Laç Tal (Latsch Tal), Qemeri Heseni Höhe, 1938

Menschen haben sich in dieser Höhe versteckt. Hier wurden die Menschen von einem Einsatzkomando erschossen.

Gebeine der Erschossenen

Dieselbe Höhle mit den Gebeinen der Erschossenen. Ihrer wird mit Kerzen gedacht.
Laç Tal (Latsch Tal), Qemeri Heseni mağarası, 2014

Halvoriye

Dersimer werden zum Hinrichtungsort gebracht.

Aus dem Album des Kommandanten, der die militärische Aktion an diesem Ort geleitet hat. Der Ort wurde in dem Album Kemerê Arey genannt. Es handelt sich aber um den Ort Halvoriye.

Text auf Rückseite des Fotos

Großer militärischer Einsatz am 14 August 938 (Anmerkung:1938) in Dersim, Dorf Halvoriye. Die 217 ausständigen Kurden (Anmerkung: die Kırmanc/ Aleviten wurden damals Kurden genannt) vom Dorf Halvoriye werden zum Erschießungsort gebracht.
Quelle: Cemal Taş

Einer der bekanntesten Verbrechensorte: Halvoriye

Um Kugeln zu sparen wurden die schutzlosen Menschen mit dem Bajonett erstochen und dann teilweise lebend die steilen und hohen Klippen heruntergestoßen.

Dieses Foto stammt von 2014

Eine Konzertveranstaltung wurde von der Berliner Alevitischen Gemeinde (BAT) Cemevi und der Berliner Dersim-Gemeinschaft in Solidarität mit dem Dersim-Verein für Körperbehinderte organisiert.

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